Neues zur Kathpress-Meldung (war: „Verleumde nur dreist, etwas bleibt immer hängen“)

26. Juni 2010

Meine in den letzten Tagen hier geäußerte Vermutung, dass die diffamierende Kathpress-Meldung in ihrer ursprünglichen Form von der Abtei Mehrerau (bzw. Abt Anselm oder Harald Schiffl) an die Presse geschickt wurde, ist offenbar falsch.

In den letzten Tagen hatte ich über eine diffamierende Pressemeldung von Kathpress berichtet und darüber, dass diese Meldung zunächst geändert, dann zurückgezogen wurde.

Ich weiß, dass das Opfer massiv interveniert hat – zugleich hat wohl auch die Abtei Mehrerau auf eine Korrektur hingewirkt, möglicherweise auch auf die Löschung. 

Die Löschung der Meldung ändert natürlich nichts daran, dass irgend jemand die diffamierenden Aussagen in die Welt gesetzt hat – entweder in Mehrerau oder bei Kathpress!

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Missbrauch in Mehrerau: Kathpress-Meldung diffamiert Opfer

24. Juni 2010

 

In einer Meldung der österreichischen katholischen Nachrichtenagentur Kathpress wurde offensichtlich versucht, das Opfer dutzender Missbräuche durch einen Pater aus der österreichischen Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau als unkooperativ und uneinsichtig darzustellen und gleichzeitig durch irreführende Formulierungen den ehemaligen Abt zu entlasten. Nachdem die Abtei drei Jahre lang untätig geblieben war, hatte das Opfer schließlich selbst eine Kirchenrechtsklage bei der Glaubenskongregation in Rom eingeleitet. Kathpress hat die Meldung mittlerweile zurückgezogen.

Anmerkung: Zu den damaligen Zuständen in der Mehrerau siehe auch den SPIEGEL-Artikel vom 03.03.2010: „Kindheit in der Klosterschule: Hölle, lebenslang“.

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Bischof Müller: Aussage „vor laufender Kamera“

15. März 2010

Bischof Müller, der wandelnden Nebelkerze, geht wahrscheinlich schon der Stift wegen der Berichte, er habe die Bundesjustizministerin als Mitglied „einer Vereinigung nach Art der Freimaurer, die Pädophilie als eine normale Sache darstellt, die straffrei zu stellen ist“ bezeichnet.

Die Bürgerrechtsorganisation Humanistische Union, die mit diesen Vorwürfen gemeint war, hat Müller dazu aufgefordert, diese Vorwürfe – wenn er sie denn gemacht hat – zurückzuziehen, da sie natürlich nicht wahr sind.

Das Bistum hatte zunächst mitteilen lassen, Müller habe kein Interview mit der italienischen Zeitung „La Stampa“ autorisiert.

Die WELT weist aber darauf hin, dass es in dem betreffenden Artikel heißt, der Bischof habe seine Aussage „vor laufender Kamera“ [und mehreren Journalisten, wie ich höre]  getroffen.

Dass Müller die Aussage tatsächlich so gemacht hat, davon darf man wohl ausgehen – andernfalls hätte er sicher die Äußerung selbst dementiert und nicht nur mitteilen lassen, dass er kein Interview autorisiert hat.

Müller offenbarte bereits in der Vergangenheit oft ein solides Halbwissen, das er gerne dazu benutzte, seine Gegner zu diffamieren. So hatte Müller seinerzeit in einer Predigt den Eindruck erweckt, Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke ließen in ihrem religionskritischen Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ Geistliche in Gestalt von Schweinen auftreten, und Schmidt-Salomon rechtfertige Kindestötungen mit dem Hinweis auf Berggorillas.

Erst kürzlich hatte Müller erklärt, Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels habe “in seiner berühmt-berüchtigten Rede aus dem Jahr 1937 im Sportpalast” den katholischen Klerus wegen sexuellem Kindesmissbrauch angegriffen.

Die „Sportpalastrede“ hielt Goebbels aber 1943, und sie ist deshalb „berühmt-berüchtigt“, weil der Propagandaminister darin zum „totalen Krieg“ aufrief. Es spricht nicht für Müller, wenn er diese Rede auf 1937 datiert, denn der Krieg begann erst zwei Jahre später.

Update: Auch seine Vernebelungskünste hat Müller in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt. Neben dem obigen Beispiel („Kein Interview autorisiert“) hatte er bereits vor zwei Jahren im Zusammenhang mit dem Wiedereinsatz eines wegen sexuellem Kindesmissbrauchs verurteilten Pfarrers in der Jugendarbeit – wo der Geistliche erneut straffällig wurde – erklärt:

Nach einer ersten Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern im Juli 2000 hätten die Richter das Bistum vor Ablauf der Bewährungsfrist vor dem pädophilen Geistlichen warnen müssen, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Stattdessen habe das Gericht damals erklärt, dass es für den Verurteilten keine Einschränkungen für einen allgemeinen pastoralen Einsatz gebe. Das Bistum Regensburg habe „nach bestem Wissen und Gewissen“ gehandelt, erklärte der Bischof. [SPIEGEL]

Später erfährt man aber aus dem SPIEGEL-Artikel,

der Pfarrer habe bereits 2001 voll die Seelsorge in Riekofen übernommen und Ministrantenausflüge organisiert. Seine Bewährungsfrist – mit der Auflage, keinesfalls mit Kindern zu arbeiten – dauerte aber bis 2003.


Bischof Müller: Kein Interview mit „La Stampa“ autorisiert

14. März 2010

Wie berichtet, hat die Humanistische Union (HU) dem Regenburger Bischof Müller ein Ultimatum gestellt, seine mutmaßlichen verleumderischen Äußerungen zurückzuziehen, die in einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Stampa“ zu lesen waren. („Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist Mitglied einer Vereinigung nach Art der Freimaurer, die Pädophilie als eine normale Sache darstellt, die straffrei zu stellen ist; daher kann sie uns nicht kritisieren.“)

Die HU stellte ihr Ultimatum, nachdem sie auf eine Anfrage beim Bistum Regensburg keine Reaktion erhalten hatte. (Vgl. dazu das Interview mit dem Geschäftsführer der HU, Sven Lüders.)

Kath.net meldet nun,  der Pressesprecher des Bistums, Clemens Neck, habe mitgeteilt, Bischof Müller habe kein Interview mit „La Stampa“ autorisiert.


Interview: Der HU-Geschäftsführer zu den mutmaßlichen Vorwürfen von Bischof Müller

13. März 2010

Sven Lüders,  der Geschäftsführer der Humanistischen Union, war so freundlich, mir ein Interview zu geben zu den Vorwürfen von Bischof Müller gegen die HU, über die berichtet wurde. („Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gehört einer Art Freimaurer-Vereinigung an, die Pädophilie als Normalität darstellt, die entkriminalisiert werden soll.“, sueddeutsche.de)

mp3-Datei zum Download


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