In einer Adventspredigt für den Papst kritisierte der Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa den „militanten Atheisten“ Richard Dawkins und führte aus:
Ein Wissenschaftler oder Atheist, der behauptet ‚Es gibt keinen Gott‛, urteilt über eine Welt, die er nicht kennt, und wendet seine Gesetze auf ein Objekt an, dass außerhalb seiner Erreichbarkeit liegt.
Wie bereits gestern beim Beethoven-Trugschluss hat sich Dawkins in seinem Buch Der Gotteswahn bereits zu diesem Einwand geäußert (S. 95):
Welche Fachkenntnisse, die ein Naturwissenschaftler nicht besitzt, können Theologen in die Untersuchung weitreichender kosmologischer Fragen einbringen? In einem anderen Buch habe ich berichtet, was mir ein Astronom aus Oxford antwortete, als ich ihm eine dieser weit reichenden Fragen stellte: »Ach, damit verlassen wir den Bereich der Naturwissenschaft. An dieser Stelle muss ich das Wort meinem guten Freund erteilen, dem Kaplan.« Ich war damals nicht schlagfertig genug, um die Antwort zu geben, die ich später zu Papier brachte : »Aber warum dem Kaplan? Warum nicht dem Gärtner oder dem Koch?« Warum sind Naturwissenschaftler so voll kriecherischem Respekt vor den Ambitionen der Theologen – und das in Fragen, zu deren Beantwortung die Theologen sicher keine größere Qualifikation mitbringen als die Naturwissenschaftler selbst?