SENSATION! Erzbischof Robert Zollitsch und Skydaddy ausnahmsweise einer Meinung: Beide fordern den Erhalt von Kreuzen!
Bravo, Frau Lieberknecht!
29. April 2010Gerne schreibe ich auch mal etwas Positives:
Während die neue niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan aus CDU und CSU in unglaublicher Weise kritisiert wurde – immerhin hatte sie mit ihrer Ablehnung von Schulkreuzen lediglich die Auffassung des Bundesverfassungserichts und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte wiedergegeben – hat sich tatsächlich eine Stimme der, na ja, fast schon Solidarität gefunden, und zwar dort, wo man es womöglich am wenigsten vermutet hätte:
Ausgerechnet die CDU-Ministerpräsidenten von Thüringen, Christine Lieberknecht, von Beruf Pastorin, verteidigte am Dienstag die Praxis, in Thüringen keine Schulkreuze aufzuhängen:
Es habe dafür nie eine Notwendigkeit bestanden, auch weil Thüringen „ein stark säkularisiertes Land“ sei […]. Die Kirchen brächten sich zu Recht intensiv ein. „Darüber hinaus Glaubenszeichen zu verordnen, halte ich für falsch“. [Thüringer Allgemeine]
Mag sein, dass man es in Thüringen, wo nur gut ein Viertel der Bevölkerung Mitglied einer Kirche ist, leichter hat, solche Aussagen zu machen. (Obwohl der Grad der Säkularisierung gemäß der Verfassung kein Kriterium für das Aufhängen von Schulkreuzen sein kann.) Vielleicht muss man auch Pastorin sein, damit man in den C-Parteien über Zweifel an seiner religiösen Linientreue erhaben ist.
Jedenfalls ist mein Eindruck, dass Frau Lieberknecht ihrer Parteifreundin Özkan ohne Not quasi beigesprungen ist, obwohl die harsche Kritik der übrigen CDU- und CSUler geradezu beängstigend war. Das trägt Skydaddy in seinem goldenen Buch ein.
Dank auch an den hpd für die Meldung.
Substanzlose Argumentationsattrappen
17. März 2010wissenrockt.de hat eine Stellungnahme von Rudolf Ladwig, dem zweiten Vorsitzender des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), zu dem kürzliche ausgehandelten „Kreuz-Kompromisss“ zu den Düsseldorfer Gerichten. Ein kurzer Auszug:
Evidenterweise haben Kruzifixe als eklatante Verletzung der weltanschaulichen Neutralität des Staates weiterhin nichts in staatlichen Gerichtsgebäuden verloren. All die das Gegenteil legitimieren sollenden Argumentationsattrappen sind völlig substanzlos. Das Grundgesetz fußt nicht auf einer Religion. Gesellschaftliche Mehrheitsfragen sind gleichfalls irrelevant, sonst müssten ja in Berlin-Kreuzberg die Gerichtsgebäude unter dem Halbmond firmieren.
Es handelt sich dabei um ein Statement von Rudolf Ladwig, keine offizielle Erklärung des IBKA.
Neuer atheistischer Podcast – auf Deutsch!
1. März 2010Neulich hatte ich festgestellt, dass es außer dem geschätzten hpd-Podcast mit Philipp Möller leider keinen anderen atheistischen deutschen Podcast gibt.
Sogleich fanden sich einige hochkarätige Mitstreiter, um dies zu ändern: nämlich Verquer von „Glaube ist heilbar“, Amazone von „Gottlos glücklich“ und der Admiral, die sich – wie Verquer und ich natürlich auch – in den einschlägigen Blogs tummeln.
Nachdem wir vor ein, zwei Wochen übereinkamen, dass wir gestern unsere Pilotfolge aufnehmen wollten, habe die Verantwortlichen in beiden Kirchen wohl irgendwie davon Wind bekommen und uns ohne Rücksicht auf Verluste interessante Themen geliefert.
In der gestrigen Folge unterhielten wir uns über:
- Kreuze in Gerichtssälen
- den Rücktritt von Frau Käßmann
- den Missbrauchsskandal
- Moral ohne Gott
- logische Fehlschlüsse
- Charlie Chaplin
Natürlich lüften wir auch unsere Geheimidentitäten. 🙂
Also: Viel Spaß beim Hören! Wir suchen übrigens noch Leute, die mitmachen wollen. Mailt an podcast@atheismus.de.
Ketzer 2.0 – Gottlose Gedanken zu Leben (Folge 1, 28.02.2010)
Und hier noch das Interview mit Gerhard Czermak zu Kreuzen in Gerichtssälen, das in dem Podcast angesprochen wird.