Was nun, Erzbischof Zollitsch?

3. August 2010

Die Badische Zeitung meldet heute, dass der pädokriminelle Pater, der in Birnau (Deutschland) und Mehrerau (Österreich) in den 60er Jahren Kinder sexuell missbraucht hat, noch an einem weiteren Ort tätig war, der zuvor verschwiegen wurde: nämlich im Zisterzienserkloster Himmerod in der Eifel bei Trier. Dort soll er auch die Pfarrei Gransdorf betreut haben, die laut Website „schon immer sehr eng mit der Abtei Himmerod verbunden“ gewesen ist. Offenbar eine ganz ähnliche Situation wie in Birnau, wo die dortige Gemeinde seit 1946 ebenfalls von den Patres des Zisterzienser-Priorats betreut wird – in Auftrag des Erzbischofs von Freiburg.

Die Badische Zeitung schreibt:

1971 wurde er mit der Auflage, libidodämpfende Medikamente zu nehmen, in die Schweiz versetzt. Das Bistum Basel hat bestätigt, dass es damals wusste, „dass er die vorherigen Einsatzorte in Deutschland und Österreich wegen unerlaubter sexueller Handlungen hatte verlassen müssen“. Wird der Aufenthalt in Himmerod verschwiegen, weil es auch dort Probleme gab?

Was die Badische Zeitung nicht schreibt: Dieser Aufenthalt passt perfekt in die „Lücken“, die die Erklärungen des Ordinariats Freiburg bisher immer wieder gelassen haben: So wurde erst vor zwei Wochen (anlässlich der Einstellung der Ermittlungsverfahrens gegen Zollitsch) wieder erklärt, das Zollitsch damals nichts von „Vorwürfen aus den 60er Jahren“ gewusst habe – seit Wochen stelle ich hier die Frage: Was ist mit der Zeit danach?

Den Rest des Beitrags lesen »


SPIEGEL: Missbrauchsfall im Zuständigkeitsbereich von Erzbischof Zollitsch wirft Fragen auf

1. August 2010

Dem SPIEGEL (31/2010, S. 37-38) ist aufgefallen, dass der Missbrauchsfall in Birnau im Erzbistum Freiburg Fragen aufwirft, nämlich u.a. diese: „Hat Erzbischof Zollitsch alles für die Aufklärung getan?“ – Skydaddy hat die Antwort auf diese Frage.

Den Rest des Beitrags lesen »


Schönen Urlaub, Noch-Bischof Zollitsch!

27. Juli 2010

Erzbischof Robert Zollitsch ist im Urlaub. Ich nehme an, zur Entspannung stellt er sich vor, dass er missliebige Blogger und Podcaster an Haifische verfüttert, während er eine weiße Perserkatze krault. Natürlich nur als letzte Maßnahme, nachdem das Wegbeten nicht funktioniert hat.

Den Rest des Beitrags lesen »


Wurde Zollitsch überhaupt vernommen?

23. Juli 2010

Heute (23.07.2010, 07:23 Uhr MESZ) schickte ich folgende E-Mail an die Staatsanwaltschaft Konstanz:

Sehr […] geehrte Damen und Herren,

ich möchte noch einmal um die Beantwortung meiner gestrigen Fragen bitten, denen ich noch folgende Frage hinzufüge:

Wurde Erzbischof Dr. Zollitsch dazu befragt,

  • ob er nicht nur von Vorwürfen aus den 60er Jahren, sondern auch nichts von Vorwürfen aus späteren Jahren gewusst hat, und
  • ob er von der Pädophilie (oder auch Ephebophilie – um Spitzfindigkeiten vorzubeugen) des Beschuldigten gewusst hat (Pädophilie muss ja nicht zwangsläufig als „Vorwurf“ aufgefasst werden, solange der Betreffende sich beherrscht. Und da der Täter während seines vorangegangenen Aufenthaltes im Bistum Basel sich offenbar einer Therapie unterzogen hatte und Medikamente nehmen musste, könnte dieser Umstand Dr. Zollitsch bekannt gewesen sein, ohne dass ihm dazu konkrete Vorwürfe hätten bekannt sein müssen.)

Hintergrund:

In meiner Zusammenstellung, die ich am 06.07.2010 auf Anregung von Oberstaatsanwalt Dr. [H.] an die Staatsanwaltschaft gemailt hatte, hatte ich bereits auf der ersten Seite erwähnt, dass Dr. Zollitsch die Kenntnis von der Pädophilie des Beschuldigten oder von Vorwürfen nach den 60er Jahren m.W. nie dementiert hat. Später schrieb ich unter einer eigenen Überschrift:

Den Rest des Beitrags lesen »


Der Blinde von der Farbe: Glaubwürdigkeitsveranstaltung in Freiburg

22. Juli 2010

Im Erzbistum Freiburg gab es heute eine Veranstaltung der Katholischen Akademie zum Thema: Glaub-würdig? Forum zur aktuellen Krise der katholischen Kirche. Dafür, dass er daran teilgenommen hat, erhält der Generalvikar von mir hiermit den Ehrentitel: Kamikaze-Keck!

Den Rest des Beitrags lesen »


Fragen an die Staatsanwaltschaft Konstanz

22. Juli 2010

Die folgende E-Mail habe ich heute (22.07.2010 07:07 Uhr MESZ) an die Staatsanwaltschaft Konstanz geschickt:

Sehr […] geehrte Damen und Herren,

wie Ihnen bekannt ist, habe ich in den vergangenen Wochen für mein Blog in der Angelegenheit Birnau recherchiert und dabei der Staatsanwaltschaft – auf Anregung von Dr. [H.] – auch meine Rechercheergebnisse und die Stellungnahmen von Thomas P. Doyle zukommen lassen.

Ich hoffe, daher, dass Sie mir folgende Fragen beantworten, die sich auf Ihre gestrige Pressemitteilung zur Einstellung des Erfahrens gegen Erzbischof Dr. Robert Zollitsch beziehen:

1. Ist die Staatsanwaltschaft in irgendeiner Weise „aktiv“ geworden, um den Sachverhalt zu klären?

Den Rest des Beitrags lesen »


Liebes Ordinariat Freiburg!

21. Juli 2010

Ich freue mich über Ihr Interesse an meinen Seiten.

Ich möchte Ihnen noch den Ketzerpodcast ans Herz legen, insbesondere Folge 11, wo ich einen persönlichen Gruß an Robert Eberle richte.

Die Folge kann hier direkt angehört werden:

Der Podcast kann hier abonniert werden.


Report Mainz: Ordinariat Freiburg „not amused“

20. Juli 2010

Oha! Die Rheinische Post berichtet von einer „harschen Reaktion“ des Erzbistums Freiburg auf den Beitrag in Report Mainz von gestern abend:

Das Erzbistum Freiburg hat dem ARD-Magazin „Report Mainz“ eine zum wiederholten Mal betriebene Diffamierung von Erzbischof Robert Zollitsch, dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, vorgeworfen. […] Der Sprecher des Erzbistums verwahrte sich gegen die „Präsentation aus dem Zusammenhang gerissener Briefausschnitte und geschickt arrangierter Fernsehbilder sowie das bewusste Weglassen von Zitaten Zollitschs. Hätte man die Brief in voller Länge präsentiert, ergäbe sich ein anderes, Zollitsch entlastendes Bild“. Der Sprecher fuhr fort: „Hier wurde nach dem Motto verfahren: forget the facts, push the story“ (frei übersetzt: Was stören uns Fakten, wenn nur die Story weiter getrieben werden kann).

Nun ja: Solange das Bistum Freiburg seine Taktik nicht ändert – nämlich Verschweigen und Täuschen – darf es sich natürlich nicht wundern, wenn diesbezügliche Vorwürfe immer wieder erhoben werden.

Vielleicht zur Erinnerung: Vor einigen Wochen hatte das Ordinariat nach Berichten (ebenfalls bei Report Mainz) über eine Strafanzeige gegen Zollitsch verbreitet:

Der Strafantrag wurde nicht nur der Staatsanwaltschaft, sondern auch Journalisten zugeleitet – in der erkennbaren Absicht, mit dem sensationsheischend formulierten Vorwurf der „Beihilfe zum sexuellen Missbrauch“ gegen einen Erzbischof Medieninteresse zu provozieren.

Tatsächlich hatte die Staatsanwaltschaft aber die Vorwürfe aus der Anzeige übertrieben dargestellt, und die Medien hatten diese Darstellung – Zollitsch habe die erneute Einstellung eines pädokriminellen Paters veranlasst – ungeprüft weiter verbeitet. Erst daraufhin hatte das Opfer Journalisten den Wortlaut der Anzeige übermittelt – um sich gegen die verfälschende Darstellung zu wehren.

Im übrigen hätte das Bistum Freiburg ja vier Monate Zeit gehabt, Zollitschs Briefe von 1995 selbst zu veröffentlichen, wenn sie denn so entlastend sind, wie das Bistum behauptet. Nach der Vorlage oben wäre das Bistum jetzt in der Pflicht, seinen Behauptungen Taten folgen zu lassen und die Briefe öffentlich zu machen. (Anfrage an Pressesprecher Robert Eberle ist abgeschickt.)

„Report Mainz“ bezeichnete die Reaktion aus Freiburg übrigens als „absurd und an den Haaren herbeigezogen“.


Wie Zollitsch und sein Ordinariat die Öffentlichkeit täuschen

20. Juli 2010

An dem gestrigen Beitrag von Report  MainzDie katholische Kirche und die Wahrheit“ wurde wieder sehr schön deutlich, wie das Bistum Freiburg mit ausgeklügelten Formulierungen die Öffentlichkeit täuscht.

In dem Beitrag heißt es: „Erst 1995 habe die Erzdiözese von einem Missbrauchsopfer erfahren“.

Diesen Eindruck haben Erzbischof Zollitsch und sein Ordinariat zwar erweckt – sie haben das aber nie tatsächlich so gesagt. Das Ordinariat Freiburg weiß nämlich (aus Erfahrung), dass – wenn es nur geschickt genug formuliert – es gar nicht selbst zu lügen braucht: Solange die Medien nämlich die Formulierungen des Ordinariats in dem beabsichtigten Sinn missverstehen und dann ihrerseits – unwissend – die Unwahrheit als Tatsachendarstellung verbreiten.

Den Rest des Beitrags lesen »


Report Mainz: Neue Vertuschungsvorwürfe gegen Erzbischof Zollitsch (19.07.2010)

20. Juli 2010

Die katholische Kirche und die Wahrheit – Sendung vom Montag, 19.7.2010 | 21.45 Uhr | Das Erste

Wie angekündigt, berichtete Report Mainz gestern Abend von neuen Vorwürfen gegen Erzbischof Zollitsch, der auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Dabei zeigt der Report-Beitrag von Ulrich Neumann und Gottlob Schober, dass vieles von dem, was – nach dem ersten „Report“-Beitrag über die Missbrauchsfälle in Oberharmersbach – im März von der Diözese verkündet wurde, sich heute als falsch herausstellt:

Den Rest des Beitrags lesen »


%d Bloggern gefällt das: