Das Alte Testament – Ein Produkt von Jahwe-Fanatikern

13. Februar 2017

glaubenswahn

Rezension von Heinz-Werner Kubitzas neuem Buch „Der Glaubenswahn: Von den Anfängen des religiösen Extremismus im Alten Testament„.

»Die Bibel ist das am meisten überschätzte Buch der Weltliteratur.« – Zu diesem Ergebnis kommt Heinz-Werner Kubitza in „Der Glaubenswahn“. (Er schreibt selbst: „Der Gotteswahn“ wäre noch treffender gewesen – aber dieser Titel war ja schon vergeben; Anmerkung 2.) Und er belegt dies auf gut 300 Seiten nachdrücklich: Das Alte Testament ist historisch falsch, ethisch inakzeptabel, widersprüchlich, und noch dazu über weite Strecken sterbenslangweilig. Den Rest des Beitrags lesen »


Blinder Glaube als Tugend: Indoktrination mit Pixibüchern

12. Februar 2017

pixibuecher

AN: Carlsen Verlag, Deutsche Bibelgesellschaft, Simone Nettingsmeier

BETREFF: Stellungnahme zu biblischen Pixibüchern

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Kind mochte ich die Pixibücher, heute (mit 48) interessiere ich mich dafür, wie Kindern biblische Geschichten vermittelt werden. Als ich daher neulich von den neuen Pixibüchern mit “Geschichten aus der Bibel” erfuhr (Serie 243), habe ich sie mir gleich bei amazon bestellt und habe vor, sie am kommenden Sonntag im Ketzerpodcast zu besprechen.

Zum Hintergrund: Vor etwa 10 Jahren erschien Richard Dawkins’ Buch “Der Gotteswahn”. Einer von Dawkins’ Hauptkritikpunkten an der Religion ist, dass sie blinden Glauben als Tugend vermittelt. Dawkins’ Kritiker bestreiten, dass dies heute noch der Fall sei. Was sie nicht bestreiten ist, dass es kritikwürdig ist, blinden Glauben als Tugend zu vermitteln.

In diesem Zusammenhang wurde mir klar, dass zwar – zumindest in Deutschland – heute tatsächlich kaum noch jemand blinden Glauben ausdrücklich als Tugend vermitteln dürfte. Was allerdings immer noch völlig kritiklos vermittelt wird, sind die biblischen Geschichten. Und diese vermitteln äußerst wirksam die Botschaft, dass blinder Glaube eine Tugend ist.

Das geht schon beim Sündenfall los – nicht auf Gott gehört! – und endet (zumindest in den Evangelien) mit dem ungläubigen Thomas, der zwar überzeugt wird, wo es allerdings heißt (Joh 20:29): »Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!«

Sobald man dies erkannt hat, wird deutlich, dass die Bibel massiv die Botschaft vermittelt, dass blinder Glaube eine Tugend ist. (Besonders deutlich z.B auch bei der Geschichte von Abraham und Isaak.) Und wie gesagt: Selbst Dawkins’ Gegner bestreiten nicht, dass es kritikwürdig ist, blinden Glauben als Tugend zu vermitteln. Sie behaupten nur fälschlich, das würde nicht mehr getan.

Wie Sie wissen, werden derzeit Programme aufgelegt, um zu verhindern, dass sich Jugendliche radikalisieren. Wie Sie vielleicht nicht wissen, wirbt der Islamische Staat (IS) aktiv um Christen – und zwar exakt mit dem Gottesbild, das das Alte Testament (aus dem 6 der 8 Pixi-Geschichten sind) vermittelt. Im IS-Magazin “Dabiq” erzählen mehrere Ex-Christen, wie sie zum Islam und zum islamischen Staat konvertiert sind.

Ich meine daher, dass die Veröffentlichung der 8 Pixi-Bücher ein Schritt in die falsche Richtung ist, und würde gerne wissen, was der Carlsen Verlag und die Texterin der Bücher, Frau Nettingsmeier hierzu meinen. Vielleicht ist es ja möglich, noch bis zum Sendetermin des Podcasts am kommenden Sonntag (19. Februar) eine Stellungnahme zu erhalten.

Ich habe mir auch erlaubt, die Pixi-Serie bei amazon zu ausführlich zu rezensieren und meine Bedenken zum Ausdruck zu bringen. Meiner Rezension, die ich unten anhänge, will ich noch folgende Punkte hinzufügen: Den Rest des Beitrags lesen »


Neues Buch von Michael Schmidt-Salomon: Keine Macht den Doofen

13. Februar 2012

Heute, am 13. Februar 2012, erscheint das neue Buch von Michael Schmidt-Salomon: „Keine Macht den Doofen“.

Im Vorfeld hatte ich gehört, Michael sei die Religionskritik zu langweilig geworden; er habe es satt, immer nur als Religionskritiker wahrgenommen zu werden, deshalb wolle er sich in Zukunft stärker der Dummheit zuwenden, die in anderen Bereichen der Gesellschaft grassiert, z.B. in Wirtschaft und Politik. Ich hatte daher zeitweise befürchtet, Deutschland würde einen seiner großartigsten Religionskritiker verlieren. Aber weit gefehlt: Wer die Religionskritik von „MSS“ mag, kommt auch bei diesem Buch voll auf seine Kosten: 5,99 Euro (4,99 für das E-Book) für knapp 128 Seiten erscheinen mir angemessen, denn diese Seiten haben es wirklich in sich und waren für meinen Geschmack viel zu früh zu Ende, ich hätte gerne noch mehr gelesen.

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Scheiß-Ferkelbuch! dachte der Vater der kleinen Charlotte

10. Februar 2010

Ferkel und Igel sind nicht in Gefahr.

„Papa steht sich manchmal selbst im Weg“ heißt es in dem Buch „Erzähl mir bitte von Gott! sagte die kleine Charlotte“. Papa, das ist Sven Grotendiek, der sich über das religionskritische Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel“ geärgert hatte. Grotendieks religiöse Entgegnung ist allerdings nur ein weiterer Beleg für die Notwendigkeit des Original-Ferkelbuches.

Eins gleich vorweg: Das Ferkelbuch von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke ist nicht in Gefahr! Die vom Bundesfamilienministerium geförderte Entgegnung „Erzähl mir bitte von Gott! sagte die kleine Charlotte“ ist aus atheistischer Sicht völlig belanglos. Es handelt sich lediglich um ein weiteres religiöses Kinderbuch unter vielen, und nicht einmal um ein besonders gutes.

Warum das so ist, will ich im Folgenden deutlich machen. Ich hätte auch gerne etwas Positives über das Buch geschrieben, nachdem sich der Autor, Dr. Sven Grotendiek, hier in den Kommentaren ja ziemlich engagiert hat. Aber an Positivem fallen mir nur drei Dinge ein:

  • Die Gestaltung der CD-Hülle ist ganz nett.
  • Der Sprecher des Hörbuchs, Werner Hahn, leistet ganz ordentliche Arbeit, wenigstens zu Beginn.
  • Das Buch/Hörbuch fördert den interreligiösen Dialog.

Aus atheistischer Sicht sind m.E. vor allem folgende Punkte von Interesse:

  • Wie nimmt das Buch auf das Original-Ferkelbuch Bezug?
  • Wird der religiöse Glaube in dem Buch irgendwie begründet?
  • Welche religiöse Botschaft wird hier – durch Steuergelder gefördert – verbreitet, und wie kommen Nicht-Angehörige der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam dabei weg?
  • Und schließlich: Wie ist das Buch/Hörbuch als Ganzes einzuschätzen?

Die folgenden Ausführungen und Zitate beziehen sich alle auf die Hörbuch-Version, die man (Dank der Förderung durch das Ministerium!) für 2 Euro Kostenbeitrag beim Verlag bestellen kann. 19,95 Euro für das Buch wären mir zu teuer gewesen. Außerdem ist das Buch derzeit vergriffen.

Wie nimmt das Buch auf das Original-Ferkelbuch Bezug?

Erzähl mir bitte von Gott! sagte die kleine Charlotte. Ein Buch für alle, die es wissen wollen“ orientiert sich schon im Titel deutlich an dem Buch „Wo bitte geht‘s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel: Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen“ von Michael Schmidt-Salomon und Helge Nyncke. Auch in Grotendieks Buch heißt es an einer Stelle – ziemlich unmotiviert –, dass sich die kleine Charlotte „nichts vormachen“ lässt. Auf dem Umschlag der Hörbuch-CD sind außerdem ein Ferkel und ein Igel abgebildet.

Das „Original-Ferkelbuch“ liefert auch den Anstoß für die Geschichte mit der kleinen Charlotte. Diese sieht ihren Vater eines Morgens verärgert am Küchentisch sitzen. Er hat gerade das Ferkelbuch gelesen und schimpft darüber. Natürlich sagt er nicht „Scheiß-Ferkelbuch“, aber „Wie gemein!“, sein Kopf wird ganz rot und er ärgert sich darüber, dass in dem Original-Buch das kleine Ferkel und der kleine Igel die drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam gruselig und merkwürdig finden und zu dem Schluss kommen, dass es Gott wahrscheinlich gar nicht gibt: „So verärgert hatte Charlotte Papa lange nicht erlebt.“

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Die etwas andere Geschenk-Idee für „Heiligabend“: Der Weihnachtsführer für Atheisten

17. Dezember 2009

Von Dr. Laurent Schley (mit freundlicher Genehmigung)

(c) design Graham NUNN

Man muss weder an „Gott“ glauben noch einer Religion angehören, um „gut“ zu sein und sich positiv in der Gesellschaft zu engagieren. Eindrucksvoll zeigt dies die Journalistin Ariane Sherine mit ihrem neu herausgegebenen Buch „There is probably no god. The Atheist’s Guide to Christmas“ (ISBN: 978-0-00-732261-9, Friday Books, 340 S.). 

Sowohl Herausgeberin Sherine wie auch die Autoren der 42 Kurzbeiträge, allesamt bekannte und bekennende Atheisten, haben ihren Teil des Gewinns integral an eine Aids-Stiftung, das Terence Higgins Trust, gespendet. 

Folgendermaßen könnte man den Inhalt des Buches zusammenfassen: 42 Autoren, 42 Beiträge, eingeteilt in sechs Kategorien: Geschichten, Wissenschaft, Wie kann man?, Philosophie, Kunst, und Events. Vor allem aber eine geballte Ladung englischer Humor, wie man ihn aus den Monty-Python-Filmen kennt, gespickt mit einigen durchaus ernsten Botschaften. Komikerin Catie Wilkins und Sänger Simon Le Bon (Duran Duran) erläutern z. B. auf witzige Art und Weise, wie sie ihren Glauben an „Gott“ verloren haben, den sie als Kinder ungewollt eingetrichtert bekommen hatten. So manche LeserInnen werden sich hier angesprochen fühlen. 

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