Christliche Witzfiguren

Die Kirche von England hat eine Erklärung verabschiedet, in der behauptet (nicht belegt!) wird, dass der Glaube an Gott – gemeint ist offensichtlich der „anglikanische“ Gott – und die Naturwissenschaften miteinander kompatibel seien. Die Erklärung richtet sich gegen atheistische Wissenschaftler wie Richard Dawkins, die – das wirft ihnen die Kirche vor – den Glauben als „plumpe Karikatur“ darstellen, der „blind und irrational sei“.

Der Vorwurf, Dawkins würde gegen „Strohmänner“ argumentieren – also Vorstellungen oder Argumente, die Christen heute gar nicht (mehr) so vertreten würden, scheint mir in der Tat einer der häufigsten Vorwürfe gegen Dawkins zu sein.

Aber wenn Dawkins tatsächlich nur gegen „Windmühlen“ ankämpft: Wie kommt es dann, dass – jedenfalls soweit ich das beurteilen kann – seine Gegner ihm immer gerade mit den Argumenten zu kommen scheinen, die er in seinem Buch „Der Gotteswahn“ bereits widerlegt hat? (Hier reicht es sogar aus zu sagen: besprochen hat.) Siehe z.B. Robert Spaemann und Manfred Lütz, bei denen ich schon vor einiger Zeit darauf hinwies, dass ihre exakte Argumentation in „Der Gotteswahn“ bereits behandelt wurde.

Wenn Dawkins‘ Darstellung des christlichen Standpunkts eine „plumpe Karikatur“ sein soll, sich seine Gegner aber gerade der von Dawkins besprochenen Argumente bedienen – dann muss es sich bei Dawkins‘ Kritikern offenbar um Witzfiguren handeln.

Ach so: Und da religiöser Glaube per Definition irrational ist – ansonsten würde man ihn nämlich nicht als Glaube bezeichnen (bei der Evolutions- oder Relativitätstheorie hingegen spricht man nicht von „Glauben“, bzw. tun das nur christliche Apologeten) – und sich die Church of England demgegenüber offensichtlich blind stellt, beweist sie mit ihrer Aktion nur, was sie bestreiten will.

Hinweis: Die Church of England hat hier und hier Hintergrundinformationen zu der Erklärung. Mir kam’s vor wie Geschwafel, aber wer will, kann sich’s ja durchlesen (auf Englisch).

One Response to Christliche Witzfiguren

  1. W.Müller sagt:

    Dawkins, gilt als Todfeind der Gläubigen, da er den Glauben mit seiner Intelligenz komplett enttarnt hat und die Verdummungsstrategie offen gelegt hat.
    Die Bibel als Grundlage des christlichen Glaubens hat er mit folgendem unwiderlegbaren Tatsachen aus der Bibel selbst mit den entsprechenden Stellen analysiert:
    Ergebnis: Eifersüchtig, Rachsüchtig, gewalttätig, frauenfeindlich, grausam und demographiefeindlich. Dass damit die gesamte Gottes GmbH auf die Barrikaden geht ist verständlich. Diese wissenschaftlich fundierte Analyse als plumpe Karikatur zu bezeichnen sagt nur Eines, den christlichen Kritikern fehlen jegliche sachliche Gegenargumente, also benutzt man die seit Jahrhunderten gebrauchten Methoden, Lächerlichmachen, Gewalt und Scheiterhaufen geht nicht mehr wie im, Mittelalter.

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