An das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (per E-Mail)
Betreff: Ulrich Blum – Eine Peinlichkeit für Ihr Institut!
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute musste ich erneut die dummdreiste Forderung ihres Präsidenten nach einer „Ethik-Steuer“ lesen – diesmal in der WELT.
Jeder Austritt eines Kirchensteuerzahlers entlastet die Allgemeinheit, da die steuerliche Abzugsfähigkeit den Staat etwa dreimal soviel kostet wie die Kirchen ihrerseits für gemeinnützige Zwecke ausgeben. Wenn es Herrn Blum tatsächlich um die Entlastung der Allgemeinheit oder gerechtere Verteilung der Lasten ginge, müsste er eine Reduzierung zahlreichen staatlichen Subventionen für die Kirchen fordern, z.B. die staatlich bezahlte Militärseelsorge, um nur ein Beispiel zu nennen.
Aber Herrn Blum geht es ja nach eigenem Bekunden gar nicht um Gerechtigkeit oder eine sachgerechte Finanzierung, sondern darum, mit der „Ethik-Steuer“ Kirchenaustritten Einhalt zu gebieten.
Als Privatmann kann er sich gerne dazu äußern, wie Kirchenaustritten entgegengewirkt werden kann. Als Präsident des IWH zu diesem Zweck eine Strafabgabe für Konfessionsfreie zu fordern, noch dazu unter völliger Verdrehung der Tatsachen, steht ihm nicht zu. Er schadet damit dem Ruf des IWH, da man sich in Zukunft stets fragen muss, ob Äußerungen des IWH wahrheitsgerecht und nicht von sachfremden, persönlichen Zielen des Präsidenten geleitet sind.
Zudem vergreift sich Herr Blum im Ton, wenn er Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, als „Kirchenflüchtige“ bezeichnet und den Vorwurf der „Steuerhinterziehung“ macht. Mit der gleichen Begründung könnte man Nichtraucher als (Tabak-)Steuerhinterzieher bezeichnen.
Die Äußerungen von Herrn Blum erinnern mich an Saddam Husseins Außenminister, der sich 2003 mit seinen abwegigen und völlig unglaubwürdigen Propagandaaussagen zum Gespött der Weltpresse machte, was ihm den Spitznamen „Comical Ali“ eintrug.
Ich denke, Ulrich Blum hat sich den Spitznamen „Comical Uli“ redlich verdient!
Mit verbindlichem Gruß,
Matthias Krause
Update: Ich sehe gerade, dass Comical Uli schon am 24. einen ganz ähnlichen, aber ausführlicheren Kommentar bei RP ONLINE gebracht hat. Überschrift: „Kirchenaustritt ist Steuerhinterziehung“
Update: Prof. Blum hat mir geantwortet – oder zumindest eine „Nachricht“ angekündigt…
Und, schon eine Antwort bekommen?
Info:
Wirtschaftsweiser Wiegard lehnt Ethiksteuer ab
Jup, danke – hab’s gerade auf Deiner Seite gesehen und kommentiert.
In der Original-Mail hatte ich statt „Blum“ aus Versehen fälschlich „Blume“ geschrieben. Ich hoffe, er ärgert sich darüber!
Hier habe ich die Schreibweise korrigiert, damit der Artikel beim Googeln gefunden wird.
Ich empfinde es ja als bezeichnend, dass die Kirche eigentlich gar nicht mehr als Heils- und Wahrheitspachter betrachtet wird, sondern vielmehr als ein karikativer Verein unter vielen. Offensichtlich gehen den gläubigen Herren und Damen die Existenzberechtigungen dieses rückständigen Vereins aus. Läuten da etwa die ersten Totenglocken?
Ich war noch nie in einer Kirche und fühle mich seit meiner Kindheit (in Bayern) von den Kirchen belästigt, bedrängt und verunglimpft. Wenn ich jetzt plötzlich eine Steuer zahlen müsste, die Kirchenmitglieder nicht zahlen müssten, dann …
Ja, dann. …
… würde ich sie zahlen und müsste mir noch von den Christen anhören müssen, dass es auch endlich Zeit würde, dass ich auch zahlen müsste.
Wir atheistische, massenmordende, unmoralische, menschenhassende, ignorante, ungebildete, unbelehrbare, egoistische Nazi-Kommunisten-Ketzer werden uns wohl darauf einstellen müssen und können wohl froh sein, wenn wir (vorläufig) noch kein rotes A auf die Stirn tätowiert bekommen.
[…] Ulrich „Kirchenaustritt ist Steuerhinterziehung“ Blum hat mir auf meine E-Mail geantwortet. Oder besser: reagiert, die eigentliche Antwort soll offenbar erst noch kommen: Re: […]
[…] den Bestrebungen, eine “Ethiksteuer” einzuführen (zuletzt kurz vor Weihnachten durch “Comical Uli” Blum): Die eigentliche Zielrichtung der Ethiksteuer ist […] die gleiche wie auch beim Ethikunterricht. […]
[…] Immerhin: Die Forderungen nach einer Strafsteuer für Konfessionslose werden seltener. Kam sie früher etwa alle 6 Monate auf, liegt die letzte mir bekannte Forderung bereits zweieinhalb Jahre zurück. Damals forderte Ulrich “Comical Uli” vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle unter der Überschrift “Kirchenaustritt ist Steuerhinterziehung” eine ebensolche Steuer: “Comical Uli” fordert erneut eine “Ethik-Steuer”. […]
Peinlich, es gibt auch Uli Blum’s, die diesen Herrn Blum als völlig krank einstufen !!!
Gruß Uli
ob das mildernde Umstände für eine Namensänderung sind?