Gestern war ich in Georgetown, Penang, und wollte mich natürlich aus erster Hand über die religiöse Intoleranz in islamischen Ländern, über die man immer hört, informieren. Dazu wollte ich das Islamische Museum in Georgetown aufsuchen. (Die Website des Museums funktioniert derzeit nicht; vermutlich ein „Rückständigkeit too eklatant„-Error…)
Zu meiner Überraschung kam ich auf dem Weg an folgenden Gebäuden vorbei:
- St. Xavier’s Institution – Schule mit riesigem Kreuz vorn dran
- Cathedral of the Assumption (katholisch)
- St. Georges Church (älteste anglikanische Kirche in Südostasien – deren vergammelter Anblick ließ das Atheistenherz höher schlagen!)
Langsam fing die Religionspolizei an, mir leid zu tun… Da hörte ich etwas, was wie eine Kirchenglocke klang. Noch eine Kirche? Nein – es handelte sich um einen Gong des
- Goddess of Mercy Tempel (chinesisch)
Dann kam noch der
- Mahamariamman Tempel (hinduistisch)
Und endlich – eine Moschee:
- Käpt’n Blaubär, äh, Kapitan Keling Moschee (islamisch)
Georgetown ist übrigens UNESCO Weltkulturerbe (die waren schlau genug, ihre Brücke weiter südlich zu bauen…) Offenbar findet niemand, dass die christlichen Kirchen nicht in die südostasiatische Landschaft passen. Mir kam auch der Gedanke, dass es vielleicht etwas unangebracht sein könnte, sich in Europa am Bau von nichtchristlichen Gotteshäusern zu stören, wenn die christlichen Kirchen in anderen Ländern nicht selten in Folge der Kolonisation dieser Länder gebaut wurden – und deren brutaler Ausbeutung! (Die Schweiz kann man hier wohl ausnehmen.)
Über das islamische Museum berichte ich ein anderes Mal.
Update: @Max Headroom: Leckere Tieropfer gab’s auch!
Mehr zum Schlangentempel bei Wikipedia und asiaexplorers.
Gott ! Die haben tatächlich den längsten … der Welt … äh … Rauchgegenstand der Welt 😉 .
Minarettenstreit, Kirchengebimmel, beräucherte Nebelschwaden … Gott und seine Klone lieben es allen Anschein nach sehr bunt und duftend. Früher ergötzte er sich sogar an Menschenopfern … äh … Entschuldigung, das war nicht der Wüstengott der Hebräer (er tötete nur selbst), sondern seine Verwandten aus der nicht-abrahamschen Umgebung. Er selbst wollte Tier- und Menschenopfer nicht haben, brachte aber gerne aus eigener Hand mehrere Millionen Menschen (laut Bibel) um.
Ich pers. empfinde die rauchenden Stäbchen beinahe als Fortschritt, im Gegensatz zum Christentum, welche eine am Folterinstrument ermordete Person als „Erlösungsakt“ anbetet. Zumindest kann man sich durch Luftanhalten eine gewisse Zeit vor ungewollter Geistesvereinnahmung schützen, wärend man beim Christentum nur dann „geschützt“ ist, wenn man die Augen verschließt. Klappt insbesondere wärend der Benutzung des Automobiles relativ schlecht 😉 .
Sch(m)erz beiseite …
Ich empfinde hier die gleiche „Gottesliebe“, wie bei der Bewerbung eines neuen Schampoos. Egal wieviele extralange und extradicke Räucherstäbchen angezündet werden, egal wie hoch die Minaretten und rund die Kuppel und wie kolossal die Kircheninnereien wirken … der „Gott“ bzw. die „Götter“ zeigen sich mir weiterhin kein bisschen. Und ich bezweifle, dass anhand von diesen verbrannten Pflanzenresten auch ein Gotteserlebnis zustande kommen kann. Wie wir alle wissen, sind nur bestimmte verbrannte und inhalierte Pflanzenreste in der Lage, unseren „Blick“ auf andere Sachen zu schärfen. Gut, ein Wissenschaftler wird behaupten können, dass wir im High-Zustand alles andere als „scharf“ denken, aber es zählt ja nicht die Logik sondern das „Gefühl“ bei der Religion. Und solange man sich „göttlich“ fühlt, räuchert man weiterhin die Hirnstrukturen zu 😛 .
Mich amüsiert beim erstem Bild vor allem die Tatsache, das mit dem Tempel ein Tier geehrt wird, welche wenige Meter weiter als Sündenbringerin und Verführerin verabscheut wird. Ich finde dies wirklich lustig 😉 . Kann mir wirklich bildlich vorstellen, wie Händefalter gerade um eine Erklärung ringen und schon die Antwort parat haben: „Aber … aber … die Schlange im Paradies war ja eine ganz andere ! Die konnte Sprechen !“ 🙂 .
Naja … jedem das seine. Die einen verehren einen Mann, der wegen seiner radaumachenden Art zum Tode verurteilt wurde, und der andere liebt die Natur und die Tiere. Und wie zeigt man seine Überzeugung am besten ? Nicht durch die Taten, sondern durch die immer imposanteren Gebetstempeln. Allen anschein nach wollte Gott nicht dem Menschen sowas wie Nächstenliebe (=Jesus) geben, sondern denen nur eine Möglichkeit geben, gekreuztes Holz in allen Farben und Formen anzubeten und möglichst viele „Gotteshäuser“ zu bauen. Kurz gesagt: „Gott“ ist im Bezug zu seinen Tempeln nichts anderes als die Begründung, möglichst viel Arbeitskraft und Finanzmittel für unnütze Bauten verschwenden zu dürfen. Gäbe es eine allmächtige Entität, so würde er zu allererst dieses gesammte Anbeter-Pack dorthin schicken, wovor sie sich am meisten fürchten … zur Hölle. Er würde diese JHWH-Gebetstempel vernichten, die Kreuze persönlich verbrennen und dann sagen, dass wir endlich selbst was tun sollten, anstatt weiterhin mit dem Beton und dem Holz zu sprechen.
Nichts anderes soll Jesus gemeint haben, als er im Judentempel das ganze JHWH-Merchandising vom Tisch fegte und seinen „wahren Glauben“ bewarb. Kein Wunder, dass die etablierten JHWH-Priester hier jemanden trafen, der ihen auf den Sack ging. Heute betreiben die Jesus-Anbeter das selbe, was Jesus damals zu verhindern versuchte… das Merchandising und das Tempelgeblabber rund um das, was angeblich über uns schwebt.
Aber wenn das Herz vollgestopft mit Geister und Götter ist, wenn man dem Menschen weiterhin beibringt, sich immer und überall „seinem Gott“ bewusst zu sein, werden die Händefalter eher ihre Kriegskasse füllen und Werbeaktionen starten, als Menschen zu helfen.
Da bin ich froh, mit einem gesundem Atheistenverstand ausgestattet worden zu sein, der seine Fähigkeiten auch dem Menschen zur Verfügung stellt. Ich brauche mich überhaupt nicht darum zu kümmern, ob „mein Gott“ irgendwie zufrieden mit mir ist. Ich schau in die Gesichter der Menschen und handle „human“. Etwas was möglicherweise einem Jesus gefallen hätte, wenn er mit dem ihm angedichteten Werten hier existieren würde. Und dies ganz ohne Glockengeläut oder rauchenden Stäbchen … äh … Megastäbe 😉 .
In diesem Sinne … frohe Jahresrestzeit und einen schönen Silvester 🙂 .